Die deutschen Obstbauern dürften in diesem Sommer weniger Kirschen ernten als im vergangenen Jahr. Die Betriebe gehen von einer gesamten Erntemenge für Süß- und Sauerkirschen von 45 400 Tonnen aus, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach einer ersten Schätzung zum Stichtag 10. Juni mitteilte. Das entspreche einem Rückgang um 6,7 Prozent gegenüber der Vorjahresernte von 48 700 Tonnen und einem Minus von 3,5 Prozent gemessen am zehnjährigen Durchschnitt (47 100 Tonnen).
Die Süßkirschenernte dürfte mit 35 600 Tonnen 6,9 Prozent über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre liegen. Verglichen mit dem relativ ertragreichen Erntejahr 2022 erwarten die Wiesbadener Statistiker aber einen Rückgang um 7,6 Prozent. Grund seien eine frühe Blütezeit und regionale Spätfröste im April, die die Ernte schmälerten.
Die erwartete Sauerkirschenernte von 9900 Tonnen liegt nach der ersten Ernteschätzung 3,2 Prozent unter dem Vorjahreswert und gut 28 Prozent unter dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Dabei spielen schrumpfende Anbauflächen eine wichtige Rolle: So werden dieses Jahr Sauerkirschen den Angaben zufolge bundesweit auf 1600 Hektar angebaut – damit sei die Anbaufläche fast 30 Prozent geringer als 2013.