Wer seine Äpfel im Discounter oder Supermarkt kauft, den lachen immer nur Exemplare an, die aussehen wie gemalt. Keine unschönen Stellen, keine Flecken, kein schiefer Wuchs. Ganz anders sieht das aus, wenn man im eigenen Garten oder auf der Streuobstwiese erntet. Da haben die rot- oder gelbbäckigen Früchte schon mal merkwürdige Pickel.
Doch muss der Apfel dann gleich aussortiert werden? «Dabei handelt es sich um Schorf und der ist für den Verzehr nicht weiter schlimm», erklärt Botanikerin Barbara Bouillon von der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis. Für die Apfelexpertin, die sich auch um den Erhalt alter Apfelsorten kümmert, ist das lediglich eine Frage der Optik. «Man kann den Apfel ganz normal essen. Wen es stört, der kann den Makel einfach rausschneiden. Aber notwendig wäre es nicht», sagt Bouillon.
Laut der Expertin gibt es Apfelsorten, die für den Apfelschorf besonders anfällig sind: «Das sind vor allem Extertaler und Golden Delicius.» Sporen des Schorfpilzes wandern vor allem in einer regenreichen Saison von den Blättern auf die Fruchtschale über und bilden dann oft gezackte dunkle Flecken, mit und ohne Risse. An den Stellen kann die Schale dann nicht mehr mitwachsen.
Barbara Bouillons Tipp an Hobbygärtner: «Die Baumkrone sollte immer schön luftig geschnitten werden.» So könne Nässe schneller abtrocknen.