Er ist sowas von vielseitig zuzubereiten, der Blumenkohl. Die beste Zeit, ihn zu genießen, ist: jetzt. Von Juli bis September ist die Gemüsesorte in Deutschland knackfrisch aus regionalem Anbau erhältlich – sie ist dann preislich günstiger.
Außerdem ist Blumenkohl kalorienarm und punktet mit viel Vitamin C, außerdem B-Vitaminen sowie zahlreichen Mineralstoffen. Also nichts wie zugreifen.
Am besten festen Blumenkohl kaufen, möglichst mit geschlossenen Blättern, wie die Hamburger Kochbuchautorin Bettina Matthai («Low Carb – die 77 besten 15-Minuten-Rezepte») sagt. An den Blättern lässt sich gut die Frische erkennen. Zudem schützen sie den Kohlkopf. Keinesfalls sollten die Röschen locker sein oder dunkle Pünktchen haben. Das deutet auf einen Pilzbefall hin.
Strunk und Blätter nicht wegwerfen
Bevor es daheim ans Garen, Dünsten, Blanchieren, Braten oder Backen geht, ist der Blumenkohl erst einmal vorzubereiten. Mit einem Messer oder per Hand werden die Blätter entfernt. Dann die Röschen herauslösen oder abschneiden und gründlich in Wasser waschen. Den Strunk und die Blätter bloß nicht wegwerfen, wie die Buckower Kochbuchautorin Nicole Just («Krass lecker vegan») empfiehlt.
Ihr Tipp: In einer «Gemüsereste-Box» im Gefrierschrank Reste von Biogemüse wie etwa Schalen und Strünke aufbewahren. Wenn genug zusammen ist, lässt sich daraus eine Gemüsebrühe kochen.
Die saftigen Blattrippen des Blumenkohls kann man auch zu einer Rohkost verarbeiten. Sie dafür grob zerteilen und portionsweise im Blitzhacker zerkleinern, so Bettina Matthaei. Dann mit Kräutern und einer Vinaigrette mischen. Sehr gut schmecke die Rohkost, wenn man Hüttenkäse untermischt.
Die eigentlichen Blätter lassen sich wie Spinat verarbeiten, also etwa: Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und kleinschneiden, in Olivenöl anbraten, dann die Blätter zugeben, alles köcheln lassen und schließlich mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskatnuss würzen.
Ganz Low Carb: Röschen als Pizzaboden
Aber jetzt endlich zur Hauptsache, den Blumenkohlröschen. Das Garen über Wasserdampf ist eine besonders schonende Zubereitung und die Röschen sind in drei bis fünf Minuten fertig, wie Matthai sagt. Auch beim Dünsten in wenig Wasser oder Brühe gehen nur wenige Nährstoffe verloren.
Lust auf einen Reis à la Low Carb? Dafür hat Matthai diesen Tipp: Blumenkohlröschen fein hacken, drei bis vier Minuten dünsten oder sanft braten. Gemischt mit geriebenem Käse und Ei wird daraus ein Low Carb-Pizzaboden.
Beim Blanchieren kommen die Blumenkohlröschen nur zwei bis drei Minuten in kochendes Salzwasser, dann eiskalt abschrecken – so ist das Gemüse ideal, wenn es in Salaten weiterverarbeitet wird. Man kann Blumenkohl auch super im Backofen zubereiten. Zum Beispiel in einer Panade als Blumenkohl-Wings oder sogar im Ganzen, wie Nicole Just sagt.
Krosse Nummer: Blumenkohl mit Parmesan-Mandel-Kruste
Oder mit einer Parmesan-Mandel-Kruste. Hierfür hat Bettina Matthaei ein Rezept, berechnet für zwei Personen. Das geht so: Zunächst den Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, dann salzen. Währenddessen den Blumenkohl (450 g Röschen) putzen, in gleichmäßig große Röschen teilen und abbrausen. Im kochenden Wasser je nach Röschengröße fünf bis sechs Minuten bissfest garen, dann abgießen und etwas ausdampfen lassen.
Inzwischen eine kleine Auflaufform mit etwas von 60 g weicher Butter ausstreichen. Die restliche Butter mit 60 g Parmesan und 40 g gemahlenen blanchierten Mandelkernen zu einer Paste mischen, mit Salz und Pfeffer würzen und zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie flach drücken – die Paste sollte etwas kleiner als die Auflaufform geformt sein.
Jetzt 100 g entstielte Kirschtomaten waschen, vierteln sowie salzen und pfeffern. Die Grillfunktion des Ofens zuschalten. Blumenkohl in die vorbereitete Form geben und die Tomatenstücke dazwischen verteilen. Die Folie von der Paste abziehen und die Blumenkohlmischung damit bedecken. Im vorgeheizten Ofen auf der oberen Schiene vier bis fünf Minuten goldbraun überbacken – fertig!
Cremige Version: Mit Cashewmus in der Pfanne
Und wenn es mal mit dem Kochen schnell gehen muss, dann bietet sich dieses Gericht an: Cremige Blumenkohlpfanne mit frischen Kräutern und Roggenbrot. Hierfür hat Nicole Just dieses Rezept, berechnet für zwei Portionen: 400 g Blumenkohl-Röschen waschen und in etwa ein Zentimeter große Stücke hacken. Einen Esslöffel natives Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und den Blumenkohl darin bei mittlerer Hitze fünf Minuten rösten, hin und wieder umrühren.
Sobald das Gemüse leichte Röstaromen bekommt, mit 600 ml Wasser ablöschen. Dann einen 1 gehäuften TL Gemüsebrühepulver, zwei EL Cashewmus und zwei Messerspitzen geriebene Muskatnuss einrühren. Den Deckel auflegen und alles sieben bis zehn Minuten köcheln lassen, bis die Sauce cremig und der Blumenkohl weich ist. Gelegentlich umrühren. Die Mischung salzen und pfeffern.
Während der Blumenkohl kocht, je ein Bund glatte Petersilie und Dill waschen, trocken schütteln und fein hacken. Zusammen mit der Schale von einer kleinen und heiß abgewaschenen Biozitrone unter den Blumenkohl heben. Die Mahlzeit mit Roggenbrot servieren.
Einzeln einfrieren – so bleiben Röschen erhalten
Übrigens: Wer mehr Blumenkohl gekauft hat als für ein Essen nötig ist, kann ihn kurz im Kühlschrank lagern, am besten in ein feuchtes Tuch eingeschlagen. Soll er länger aufbewahrt werden, friert man ihn ein.
Vor dem Einfrieren den Kohl immer kurz blanchieren, dann abtropfen lassen und am besten auch trockentupfen, rät Just. Die Röschen zunächst einzeln einfrieren, etwa auf einem Teller. Sobald sie gefroren sind, kann man sie dann in eine Box oder einen Gefrierbeutel umfüllen – und später nach dem Auftauen schmackhaft zubereiten.