Schellack klingt nach alten Schallplatten oder Nagellack. Doch es gibt auch ein Harz, das so heißt.
Es findet sich etwa in Möbelpolitur, Haarspray – und als Überzugsmittel auf und in Lebensmitteln. Diese sind dann aber für Veganer, die tierische Produkte ablehnen, nicht geeignet. Darauf weist die Verbraucherzentrale Bayern hin.
Der Grund: Das natürliche Harz wird aus den Ausscheidungen von Schildläusen gewonnen. Die weiblichen Läuse produzieren die Substanz zum Schutz ihrer Brut. Dank ihrer technologischen Eigenschaften ist sie als Überzugs-, Klebe- und Bindemittel gefragt.
Im Lebensmittelbereich ist Schellack unter der E-Nummer 904 als Trenn- und Überzugsmittel zugelassen. Das bei Wärme zähflüssige Harz bildet nach dem Aushärten feste, glatte Überzüge.
Schellack sorgt für Glanz und verhindert Verkleben
«Das lässt zum Beispiel Kaugummi- oder Schokoladendragees appetitlich glänzen und verhindert, dass sie verkleben», erklärt Verbraucherschützerin Andrea Danitschek.
Auch frische Ware wie Äpfel, Birnen, Mangos, Avocados oder Zitrusfrüchte könnten mit Schellack überzogen werden. Das geschehe häufig in Kombination mit Bienenwachs. Ein Grund: Der Überzug soll das Obst und Gemüse länger haltbar machen.
Dabei sei Schellack gesundheitlich unbedenklich und dürfe ohne Höchstmengenbegrenzung zugesetzt werden, beruhigt Danitschek.
Auch Vegetarier sollten hinschauen
Streng genommen sei die Substanz jedoch nicht nur für Veganer ungeeignet, sondern auch für Vegetarier. Im Harz seien zwar keine Läusebestandteile enthalten, bei der Produktion werden aber Läuse getötet, erläutert die Expertin dazu.
Sind Oberflächen von Obst und Gemüse mit Schellack behandelt, müssen diese mit der Angabe «gewachst» gekennzeichnet werden. Darauf weist die Verbraucherzentrale NRW hin.