Sie sind knackig und für viele unwiderstehlich. Das Gemeine an Kartoffelchips: Es bleibt nicht bei einem Chip, meist auch nicht bei einer Handvoll – Schluss ist oft erst, wenn die Tüte alle ist. Doch dieser fette und salzige Snack sollte es auch wert sein, wenn man schon mal sündigt.
Jedoch: Zumindest die meisten Bio-Chips sind es nicht wert – so das vernichtende Urteil der Zeitschrift «Öko-Test» (Ausgabe 10/2023). Bei den konventionellen Chips fällt das Fazit milder aus.
Sechs Mal Note 6
Von den 7 getesteten Bio-Chipstüten schafften es nur die Bio-Chips von Dennree (1,59 Euro pro 100 g) zur Note «sehr gut». Sechs weitere Bio-Produkte enttäuschten die Öko-Tester auf ganzer Linie.
Sie fielen mit «ungenügend» komplett durch. Die Gründe dafür heißen Acrylamid, Mineralölkohlenwasserstoffe und Glycidol, die in den Chips nachgewiesen wurden. Alle drei Schadstoffe gelten als krebserregend.
Wie kommen die Schadstoffe in die Chips?
Die Hersteller lieferten der Zeitschrift keine Erklärungen dafür. Dennoch haben die Tester eine Vermutung: Da im Öko-Anbau der Einsatz von Keimhemmern verboten ist, würden die Kartoffeln sehr kühl gelagert werden. Das führe zur Anreicherung von Zucker in den Knollen, welcher beim Frittieren höhere Acrylamidgehalte bilde.
Einige Bio-Chips überschreiten die geltenden EU-Werte aber so stark, dass die schwierigen Lagerbedingungen allein keine Entschuldigung sein könnten, so die Tester.
Ebenso sei bei einigen Herstellern die Qualitätskontrolle ausbaufähig. Denn nachgewiesene Glykaolkaloide wie etwa Solanin stecken meist in den grünen und ausgekeimten Teilen der Kartoffeln. Sie verursachen Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.
Wie sieht es bei konventionellen Kartoffelchips aus?
Da fallen die Ergebnisse bei den insgesamt 13 Testkandidaten etwas besser aus: So ist zwar kein Produkt acrylamidfrei – jedoch scheinen die Hersteller das Problem mit dem krebserregenden Stoff hier besser im Griff zu haben.
So erhalten 6 von 13 konventionellen Kartoffelchips die Note «gut». Doch auch da üben die Tester etwas Kritik: Die gut benoteten Chips würden sich kaum voneinander unterscheiden – höchstens, dass zwei Markenprodukte doppelt so viel wie die anderen vier kosten.