Die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten in Supermärkten oder Restaurants nimmt weiter zu. Der Umsatz mit Fairtrade-Waren stieg im vergangenen Jahr um rund elf Prozent auf 2,36 Milliarden Euro, wie der Verein Fairtrade Deutschland am Dienstag in Berlin mitteilte. Bereinigt um Preissteigerungen bleibe ein Wachstum von rund fünf Prozent übrig, sagte Fairtrade-Vorständin Claudia Brück. «Wir sehen es sowohl in den Absätzen als auch bei den Umsätzen.»
Der Fairtrade-Verein stellt sicher, dass den Produzenten neben einem produktionskostendeckenden Mindestpreis auch eine Prämie gezahlt wird, die für Zukunftsinvestitionen gedacht ist. Insgesamt flossen damit im vergangenen Jahr zusätzliche 44 Millionen Euro an die Bäuerinnen und Bauern. Fairtrade-Produkte sind im Einzelhandel am entsprechenden Siegel auf den Verpackungen erkennbar.
Von der steigenden Nachfrage profitierten indes nicht alle Produkte. Insbesondere beim Kaffee ging der Absatz im vergangenen Jahr um knapp zwei Prozent auf 24.000 Tonnen zurück. Er ist das umsatzstärkste Produkt im Fairtrade-Portfolio. Ab August treten bei Kaffee höhere Mindestpreise in Kraft, um die stark gestiegenen Produktionskosten in den Herkunftsländern aufzufangen.
«Im Moment bewegen wir uns auf dem Niveau der Weltmarktpreise, so dass diese Erhöhung marktkonform ist», betonte Brück. «Sollte der Weltmarktpreis fallen, hoffen wir, dass sich sowohl die Einkäufer als auch die Verbraucherinnen und Verbrauchern weiterhin solidarisch zeigen.»
Bei fair gehandelten Bananen und Kakao verzeichnete der Verein im vergangenen Jahr steigende Absätze. Der Anteil von Fairtrade-Bananen auf dem deutschen Markt liege inzwischen bei rund 16 Prozent, hieß es.